Blick auf Kiedrich mit Häusern, Bäumen und der Kirche St. Valentinus und Dionysius

Freizeit & Tourismus

Gotik und Wein

Kiedrich ist ein typisches Weindorf, das sich dem auswärtigen Betrachter als Kleinod im oberen Rheingau bietet.

Circa 4.200 Einwohner fühlen sich in mitten von Wald und Reben geborgen. Kiedrich ist die größte Hanggemeinde im Rheingau und – laut Hessischem Staatsarchiv – durch urkundliche Erwähnung im Jahre 954 älter als 1.000 Jahre.

Die bedeutende weinbaubetreibende Gemeinde, verfügt dennoch über mehr Waldfläche (770 ha) als Weinanbaufläche (200 ha).

Die berühmten Weinlagen Gräfenberg, Wasseros, Klosterberg, Sandgrub und Turmberg und die Großlage Heiligenstock werden von Kennern geschätzt als Spitzenweine des Rheingaus.

Für Wanderer und Naherholungssuchende ist Kiedrich ein kleines Paradies. Die gemütlichen Gastwirtschaften und Straußwirtschaften bieten ausreichend Gelegenheit zur Stärkung und laden zur Einkehr ein.

Kiedricher Rathaus, weisses Gebäude mit Sandsteinfensterrahmen und Fahne mit Kiedricher Wappen in rot und weiss
Kiedricher Rathaus

Kiedrich hat das Glück gehabt nie durch Krieg oder Brand zerstört zu werden, so dass vor allem der historische Ortskern um den Marktplatz erhalten blieb. Kiedrich war vor vielen Jahren Modellgemeinde Hessens in Sachen Dorferneuerung. Denkmalpflege wird großgeschrieben. So präsentiert sich das Rathaus aus dem Jahre 1585 mit dem Renaissance-Erkern gegenüber der ehrwürdigen Basilica minor. Diese, benannt nach dem heiligen St. Valentin, wurde um 1300 erbaut und erweitert von 1480 bis 1493. Das Inventar aus der Zeit um 1500 wurde fast vollständig bewahrt, deshalb trägt Kiedrich stolz das Prädikat „Schatzkästlein der Gotik“. Im Jahre 2010 wurde die St. Valentinuskirche von Papst Benedikt XVI. zur „BASILICA MINOR“ erhoben.

Die älteste noch spielbare Orgel Deutschlands (um 1500) mit ihren ca.960 Pfeifen ist ebenso erhalten, wie die Kiedricher Madonna (um 1330/50) und das handgeschnitzte Gestühl aus dem 16. Jahrhundert und vieles mehr. Nicht umsonst besuchen viele Kunstinteressierte Kiedrich. Am 2., 3. und 4. Sonntag im Monat, um 9.30 Uhr, findet nach alter Tradition das Choralhochamt mit den Kiedricher Chorbuben statt. Diese musikalische Sonderform wird regelmäßig nur noch in Kiedrich gepflegt und ist seit 1333 nachgewiesen.

Junge und alte Kiedricher legen ihr Chorgewand an und singen den gregorianischen Choral (Alt-Mainzer-Choral) in der Erscheinungsform des sogenannten germanischen Choraldialektes nach „Hufnagelnoten“.

In den hessischen Schulferien und am 1. Sonntag im Monat findet kein Choralhochamt statt. Da wird der Gottesdienst sonntags um 9.30 Uhr als deutsches Hochamt gefeiert.

Gegenüber der St. Valentinuskirche ist die St. Michaelskapelle, die 1440/44 erbaut wurde als Totenkapelle am Kirchhof, mit Beinhaus (Karner). Die Kapelle zählt zu den berühmtesten spätgötischen Kirchenbauten am Mittelrein. Neben dem sehenswerten Chörlein (Ostseite außen) befindet sich in der Kapelle eine doppelseitige Kronleuchtermadonna von 1520.

Rot-weißes Kiedricher Wappen mit dem roten Turm auf weißem HIntergrund und dem weißen mit einem kreuz verbundenem Doppelrad auf rotem Hintergrund.
             Kiedricher Wappen

Hoch über Kiedrich erhebt sich das Wahrzeichen: die Burgruine Scharfenstein. Diese spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte. Siegel und Wappen der Gemeinde sind identisch und zeigen neben dem Mainzer Doppelrad den Bergfried der Burg Scharfenstein. Dieses Wappenemblem wurde ca. 1420 als Gerichtssiegel benutzt. Der Erzbischof von Mainz ließ die Burg vor 1215 zum Schutz der Straße von Eltville über die Höhe erbauen. Zeitweise residierten die Erzbischöfe hier und stellten Urkunden aus.

Die Burg Scharfenstein erlebte bis zum 17. Jahrhundert eine bewegte Geschichte.

Heute befindet sich an der Burgruine ein Grillplatz. In unmittelbarer Nähe der Burg Scharfenstein ist der weit über die Region hinaus bekannte und beliebte „Weinberg der Ehe".  Alle Ehepaare, die vor dem Standesamt Kiedrich die Ehe schließen, erhalten eine Urkunde, in der symbolisch ein Rebstock aus diesem Weinberg überreicht wird.


Alle zwei Jahre findet anlässlich des Kiedricher Rieslingfestes ein Ehepaartreffen statt. Eine besondere Attraktion und für viele auswärtige Gäste ein Grund im gotischen Weindorf die Ehe zu schließen. Mittlerweile sind über 3000 Ehepaare Besitzer eines Riesling-Rebstockes in diesem originellen Weinberg.

In der Weinlage "Wasseros" unterhalb der Wirtschaftshalle des Weingutes Weil finden Sie den Kiedricher Weinprobierstand.

Ein herrlicher Standort mitten in den Weinbergen, ganz ohne Autoverkehr, also auch ideal für Familien mit Kindern. Rund um den Weinstand befinden sich Sitzgelegenheiten, die zum entspannten Genießen eines guten Tropfens in ruhiger Umgebung einladen.

Tropfenförmige Skulptur, aus der oben Wasser aus der Virchow-Quelle fliesst mit einer halbkreisförmigen Steinbank und Bäumen und einem Hinweisschild aus Holz mit roter Schrift
Virchow-Quelle

Am Ortsausgang in Richtung Hausen v. d. Höhe liegt die Virchow-Quelle. Sie gilt als eine der lithiumhaltigsten Thermal-Heilquellen Deutschlands und ist Geheimtipp der Menschen aus dem Raum Wiesbaden, Frankfurt und Mainz bei Rheuma, Stoffwechsel-, Nieren- und Blasenerkrankungen.


Ortsprägende Gebäude und Fachwerkfassaden sind im Rahmen der Dorferneuerung freigelegt worden. Zahlreiche Plätze sind im alten Stil Naturpflaster und historischer Beleuchtung gestaltet worden. Kiedrich steht auch Neuem aufgeschlossen gegenüber. 1981 bereits war das gotische Weindorf Modellgemeinde Hessens in Sachen Kabelfernsehen.

Im Jahre 1982 wurde ein Bürgerhaus als „Haus des Gastes" errichtet. Ein schmucker Bau für vielerlei Arten von Veranstaltungen für bis zu 600 Personen.

Im Jahre 1981 verschwisterte sich Kiedrich im Rahmen einer Städtepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Hautvillers in der Champagne. Eine ebenfalls weinbautreibende Gemeinde, in der im 17. Jahrhundert der Mönch Dom Perignon den Champagner erfand. Es war die 1000. deutsch-französische Verschwisterung in Europa. Kiedrich ist eine Gemeinde mit vielen Besonderheiten, Kunstschätzen, kulturellen Ereignissen. Kiedrich ist eine Gemeinde die Tradition, Kultur und Brauchtum pflegt.

Als Hochburg des Karnevals im Rheingau findet am Donnerstag vor Fastnacht das beliebte Schnorrer-Festival statt. Der Rosenmontagsumzug ist weit über die Region bekannt und beliebt.

Eine weitere Besonderheit ist das Kiedricher Rieslingfest, welches alljährlich am 3. Wochenende im Mai stattfindet und eines der ersten attraktiven Weinfeste im Rheingau ist.

Also, gehen Sie auf Entdeckungsreise  im gotischen Weindorf Kiedrich und lassen Sie sich verzaubern.


Kiedrich´s Geschichte

Wissenswertes über Historische Gebäude, Wegkreuze und Baugeschichte in der Gemeinde Kiedrich finden Sie auf der Internetseite des Förderkreises Kiedricher Geschichts- und Kulturzeugen.

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Touristische Informationen erhalten Sie im Rathaus der Gemeinde Kiedrich sowie bei der Rheingau-Taunus-Kultur und Tourismus GmbH, Haus der Region, Rheinstraße 30, 65375 Oestrich -Winkel https://www.rheingau.com/willkommen-im-rheingau.

Informationen über das Kloster Eberbach erhalten Sie hier.

Blick auf ein weißes Fachwerkhaus mit braunen Balken und grünen Bäumen, Hecken und blauem Himmel
Blick von oben auf aufgestellte Weinkorken. Einige isnd beschriftet oder haben einzelne Buchstaben oder Siegel am Kopf
Asphaltierte landwirtschaftliche Straße und Drahtzaun mit Holzpfählen. Innen der Weinstand aus Holz, ein weißes, rechteckiges Pavillon,  weiße und grüne zusammengefaltete Sonnenschirme, Sonnenstühle, Bänke, zwei große Schilder und im Hintergrund Laubbäume.
Eine aus dunklem Holz und einem Dach aus Wellblech gefertigte Schutzhütte, vor der eine dunkle Holz-Parkbank steht. Links von der Hütte sind die Holzbalken mit Weinblättern zugewachsen. Ebenso sieht man Wiese, Weinberge und Wald und einen Himmel mit weißen Wolken.
Schwarze Schrift Rheingau mit einer grünen Trauben rechts von der Schrift und einer blauen Welle unterhalb.